WordPress Wartung in 5 Schritten

Sonnenuntergang in Venedig, Blick über die Lagune.

WordPress Wartung in 5 Schritten

Die aktuellen Zahlen zu WordPress sind beeindruckend: 43,1 % aller Webseiten im Internet laufen derzeit mit WordPress, der Marktanteil bei CMS-basierten Websites beträgt sogar 63,6 % (Zahlen 2023, vgl. Hostpress). Weniger beeindruckend leider oft der Zustand mancher WordPress-Webauftritte: Es gibt keine Backup-Strategie, Update wurden schon seit längerem nicht mehr durchgeführt, die Performance ist mäßig…

Das finde ich schade. Denn genau genommen ist die eigene Website ja ein Investment. Ein Investment an Geld und oft auch ziemlich viel Zeit. Und man ist als Website-Betreiber klug beraten, dieses Investment durch regelmäßige Wartung zu schützen und zukunftsfähig zu halten.

Was gehört alles zur WordPress Wartung? Kann ich das selbst machen?

Natürlich können Sie Ihre WordPress-Website selbst warten, es ist gar nicht so schwer. Im Gegenteil: Das System ist so angelegt, dass es auch Menschen mit durchschnittlichem technischen Verständnis bedienen können. Außerdem finden sich im Netz zahlreiche Anleitungen und Hilfestellungen.

Im folgenden Abschnitt nenne ich Ihnen kurz die wichtigsten Punkte, die Sie in Ihre Wartungsroutine einschließen sollten.

Wenn Sie das Thema WordPress-Wartung selber machen allerdings so gar nicht interessiert, dann wüsste ich ebenfalls Abhilfe:

1) Backups für den Fall der Fälle: Regelmäßige Datensicherung

Regelmäßige Backups anzulegen, das ist einer der wichtigsten Punkte überhaupt. Backups funktionieren wie ein Sicherheitsnetz: Egal was passiert, wenn Sie ein Backup Ihrer WordPress-Seite haben, kann man daraus Ihre Website wieder herstellen – auch wenn es mal gekracht hat.

Folgende Punkte sind bei WordPress Backups wichtig:

  • Vollständigkeit. Sicher Sie Ihre Daten vollständig. Dazu gehören
    • alle WordPress Dateien (also der Dateien auf dem Server, den Sie bei Ihrem Provider gebucht haben),
    • die Datenbank.
  • Externes Speichermedium. Speichern Sie diese Daten idealerweise auf einem externen Medium, laden Sie sie also wahlweise auf Ihrer Festplatte herunter, oder sichern Sie sie in der Dropbox oder dem Google Drive etc.
  • Regelmäßigkeit. Machen Sie diese Backups regelmäßig. Für Websites, auf denen nicht viele Änderungen gibt, empfehle ich folgende Intervalle:
    • 1 mal pro Monat alle Daten,
    • 1 mal pro Woche die Datenbank.
    • Weitere Situationen, vor (!) denen Sie idealerweise eine vollständige WordPress Datensicherung erstellen sollten, sind: Updates der WordPress Version (WordPress Core), sowie größere Änderungen bei Seitenstruktur, Plugins und Themes.
  • Aufbewahrung. Natürlich müssen Sie nicht alle Backups, die Sie je angelegt haben, aufbewahren. Als Faustregel bietet sich an, 3 vollständige Datensicherungen und 10 Sicherungen der Datenbank aufzubewahren. Dafür sollten Sie für den Fall der Fälle gerüstet sein.

Ein Plugin, das bereits in der kostenfreien Version gut funktioniert, ist Updraft Plus. Hier gibt es eine ausführliche Anleitung, wie man mit Updraft Plus eine Backuproutine anlegt: https://wp-ninjas.de/wordpress-backup

2) Sicher durchs ganze Jahr: Regelmäßige Updates

WordPress ist ein lebendiges System – es entwickelt sich ständig fort. Zum einen betrifft das den Code selbst, der ständig weiterentwickelt und um neue Funktionen erweitert wird. Zum anderen schließen Updates Sicherheitslücken, die regelmäßig entdeckt und wieder geschlossen werden.

Für Sie als Betreiber eines WordPress Webauftritts bedeutet das, dass Sie Updates zeitnah einspielen sollten:

  • Um auf dem aktuellen technischen Stand zu sein,
  • um die Performance Ihres Webauftritts zu verbessern, aber auch,
  • damit Sie vor möglichen Angriffe oder Virenbefall geschützt sind.

Die Aktualisierung von WordPress Core, den Plugins und Themes sollten Sie regelmäßig durchführen. Prüfen Sie wöchentlich, aller-mindestens aber einmal pro Monat, ob es Updates gibt. Mein Tipp zum Thema: Ich persönlich warte ab Neuerscheinung einer Aktualisierung meist etwa eine Woche, bevor ich das Update einspiele – manchmal sind Updates fehlerhaft und ich lassen gerne anderen Versuchskaninchen den Vortritt.

3) Und noch mehr Sicherheit: Weitere Maßnahmen

Es gibt noch weitere Maßnahmen, die Ihren WordPress-Webauftritt sicherer machen. Fangen wir mit den auch für nicht-Techniker leicht umzusetzenden Schritten an:

  • Aktualisieren Sie Ihre WordPress-Website regelmäßig (s. Punkt 2)
  • Wählen Sie ein wirkungsvolles Passwort – ab 16 Stellen aus Zahlen, Sonderzeichen und Buchstaben wird es sehr sicher.
  • Stellen Sie sicher, dass kein Nutzerkonto mit dem Namen „admin“ oder „administator” existiert. Löschen Sie entsprechende Konten und benennen Sie das Administratorenkonto idealerweise auch nicht nach dem Namen Ihres Unternehmens.
  • Legen Sie einen Nutzer mit geringen Rechten an ( „Abonnent“) und machen Sie diesen Nutzer zum Autoren Ihrer Beiträge und Seiten. Auf diese Weise ist der Name des Seitenadministrators weder aus Beiträgen oder Seiten auszulesen.
  • Sehen Sie sich den WordPress-internen Bericht „Website-Zustand“ an (Dashboard → Werkzeuge → Website-Zustand). Sie sehen dort, ob es auf Ihrer Website kritische Probleme gibt und es werden Verbesserungen vorgeschlagen.
  • Nutzen Sie ein TLS/SSL-Zertifikat. Fragen Sie bei Ihrem Provider nach, ob es bereits kostenfrei in Ihrem Hostingpaket enthalten ist und wie Sie es aktivieren können. Eine Anleitung (die aber doch auch technisches Wissen voraussetzt), wie Sie WordPress von http:// auf https:// umstellen, gibt es hier: https://www.drweb.de/wordpress-https
  • Löschen Sie nicht verwendete Plugins und Themes. Manchmal ändern sich im Laufe der Lebensdauer einer Website die Bedürfnisse. Löschen Sie deswegen alle Plugins und Themes, die Sie nicht mehr verwenden (Ausnahme: Lassen Sie immer eines der offiziellen WordPress-Theme als Ausweichlösung installiert, falls Ihr aktives Theme aus irgendeinem Grund nicht mehr funktionieren sollte; idealerweise die neueste Version, also Twenty Twenty-Four).
  • Prüfen Sie Ihre Website auf Sicherheitsschwachstellen. Hier gibt es kostenfreie, aussagekräftige Scans

Diese Liste ist nicht abschließend und es gibt noch einige weitere Punkte, die man im Bereich Sicherheit beachten kann und sollte. Melden Sie sich gerne bei mir, wenn Sie weitere Fragen haben.

4.) Lust auf Erfolg? Verbessern Sie die Performance.

Die Performance einer Website ist ein wichtiger Faktor für deren Erfolg, denn langsame Ladezeiten oder auch Funktionsfehler schrecken potenzielle Kunden ab. Die schon mehrfach erwähnten regelmäßigen Updates stellen sicher, dass Ihre Website optimal läuft und sie beinhalten auch oft Performance-Verbesserungen. Weitere Maßnahmen für schnelle Ladezeiten umfassen z. B. Bildkomprimierung durch spezielle Plugins, Caching-Plugins und Optimierung der Datenbank.

Wie es um die Performance Ihrer Website steht, können Sie z. B. hier prüfen – in den Berichten werden auch gleich Maßnahmen genannt, die Sie umsetzen können:

5.) Alles (noch) frisch? Prüfen Sie Ihre Inhalte.

Wie viele Jahre liegt eigentlich die Erstellung Ihrer Website zurück? Stimmen noch alle Inhalte und Angaben, die Sie machen? Hier ein paar Aspekte, auf die Sie achten sollten:

  • Rechtliches. Sind Ihre Angaben in Impressum, Widerrufsbelehrung, AGB und Datenschutzerklärung aktuell? Prüfen Sie alle Angaben regelmäßig und aktualisieren Sie entsprechende Inhalte gegebenenfalls.
  • Inhaltliches. Manchmal muss man ausmisten – weil sich Marktumfeld, Techniken, Methoden, Produkte geändert haben. Löschen Sie Inhalte, die nicht mehr aktuell sind bzw. – besser! – ersetzen Sie diese durch aktualisierte Angaben.
  • Verlinkungen. Defekte Links sind Gift für Benutzererfahrung und das eigene Standing bei den Suchmaschinen.
    • Interne Links: Ein falscher Klick, ein gelöschtes Bild, eine verschobene Seitenposition – schon stimmt die Verlinkung nicht mehr.
    • Externe Links: Manchmal ändern sich die URLs externer Seiten, auf die Sie verlinken, oder diese gehen gar komplett vom Netz.

Während Sie die ersten beiden Punkte manuell prüfen sollten, gibt es für den dritten Aspekt – fehlerhafte Verlinkungen – eine Reihe passender Plugins, mit denen Sie Ihre Seite regelmäßig automatisiert prüfen können. Meine (kostenfreien) Favoriten hier sind:

Fazit: Warum sollten Sie sich um die Pflege Ihrer WordPress Website kümmern?

Gegenfrage: Warum eigentlich nicht?

Indem Sie Ihre WordPress Website regelmäßig pflegen, machen Sie Ihren Webauftritt zukunftsfit. Und schützen auf diese Weise Ihr Investment – das bisher in einer großen Menge x an Zeit und Geld bestand.

Wenn Ihnen das noch nicht reicht, hier noch ein paar weitere Argumente:

  1. SEO. Eine gut gepflegte Seite performt besser – und das mögen auch die Suchmaschinen. Technische Probleme, veraltete Inhalte, fehlerhafte Links, lange Ladezeiten – all das kann das Ranking negativ beeinflussen. Regelmäßige Wartung macht Ihre Website suchmaschinenfreundlich.
  2. Professionalität. Eine gut gewartete Website transportiert ein professionelles Image und zeigt Ihren Kunden und Partnern, dass Sie Wert auf Qualität und Zuverlässigkeit legen.
  3. Kosteneffizienz. Viele technische Probleme lassen sich mit geringem Aufwand frühzeitig beheben – oder entstehen gar nicht erst. Das spart langfristig Geld und schont die Nerven.

Natürlich gibt es auch Gegenargumente., die gegen regelmäßige Wartung sprechen. Die drei häufigsten, die ich zu hören bekomme, lauten:

  • Keine Zeit,
  • keine Lust,
  • keine (technische) Ahnung.

Valide Argumente, das sehe ich ein. Aber auch dafür habe ich eine Lösung:

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