Ich bin viel herumgekommen.
Im Kopf.
Und in der Welt.
Nach meinem Sprachstudium in München übersiedelte ich Anfang der 90er Jahre in die Karibik, nahm später in New York ein Malereistudium auf, kehrte 2003 nach München zurück und beendete hier kürzlich, 2021, mein Philsosophiestudium.
Was meine Kunst betrifft, so liegt deren Schwerpunkt im informellen abstrakten Expressionismus. Mein künstlerisches Werk umfasst Bilder und Zeichnungen, Texte zur Rezeption von Kunst, kürzlich habe ich mein erstes Videoprojekt realisiert.
Etwa seit den 2000er Jahren nutze ich vermehrt auch das Internet als Medium, aktuell für meine zeitgenössische Interpretation des chinesischen Orakelbuchs I Ging. Nicht nur letzteres, das chinesische Orakelbuch, sondern auch Fragen nach dem Sinn von Kunst – und in diesem Zusammenhang nach Heilung – motivierten mein Philosophiestudium.
Meine Philosophie in Bezug auf Webdesign ist eigentlich ganz einfach: Ich mag Websites, die schnell laden, leicht zu bedienen sind, ihre Inhalte auf durchdachte, übersichtliche Weise präsentieren und dabei auch noch gut aussehen.
Um diese Ziele zu erreichen, verlasse ich mich auf korrekt geschriebenes HTML und CSS, mein natürliches Talent Informationen zu strukturieren und meine Geschmackssicherheit als Künstlerin. Und behalte stets den Website-Besucher im Blick: denn nur wenn er das, was er sucht, schnell und bequem findet, wird aus ihm ein Kunde.
Budgetfragen…
Ein anderes, wichtiges Element ist natürlich auch der Umgang mit dem vorhandenen Budget. Für mich sind Websites wie Bäume: Sie können uralt und mächtig werden. Aber am Anfang steht ein kleiner, manchmal auch sehr unscheinbarer Same. Auf die Geschäfts- bzw. Web-Welt übertragen kann dieser Same beispielsweise eine zündende Idee sein, für die anfangs jedoch vielleicht nur ein kleines Budget zur Verfügung steht.
Die Herangehensweise, die ich für solche Szenarien über die Jahre entwickelt habe, entspricht dem Agilen Projektmanagement, einer Art Salamitaktik, bei der man größere Ziele durch kleine Schritte erreicht. Konkret bedeutet das, dass
- ich zunächst mit meinen Kunden kläre, welches Budget zur Verfügung steht.
- Anschließend erstellen wir gemeinsam eine Prioritätenliste (Was ist wichtig und muss sofort ins Netz?), die wir dann Punkt für Punkt abarbeiten, bis das ursprüngliche Budget aufgebraucht ist.
- Wenn später – Monate und manchmal Jahre später – wieder Budget vorhanden ist, bauen wir die vorhandene Webpräsenz weiter aus.
Jede einzelne Entwicklungsstufe des Webauftritts ist dabei in sich vollständig und funktional.
Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass das Projekt – die Webpräsenz – sehr schnell online geht, und zwar ohne dass bereits alle Details festgelegt, entschieden oder auch finanziert sein müssen. In den nachfolgenden Projektphasen können dann bereits Feedbacks bzw. Anforderungen – z. B. von Nutzern und Kunden – berücksichtigen werden, die bei Projektstart noch unerkannt waren.
Ich mag diese Vorgehensweise, denn sie nicht ist schnell und flexibel, sondern auch sehr effektiv: Das Budget wird immer optimal genutzt und der Kostenrahmen bleibt überschaubar und planbar.
Wie ich zum Webdesign kam und was mich überhaupt motiviert? Als Kind wünschte ich mir ein System, das alle Antworten auf Knopfdruck bereitstellt. In den 90er-Jahren bekamen wir es dann geschenkt: das Internet.
Ich liebe das Internet für seine Globalität und Vielgestaltigkeit. Mich faszinieren die Möglichkeiten, die es bietet: um Informationen zu finden, um sie dort für alle Welt zu publizieren und um miteinander in Kontakt zu treten. Kein anderes Medium hat eine vergleichbare Reichweite bei derart geringen Kosten.
Einer der Ausdrücke, die ich im Kontext meiner Arbeit gerne benutze, lautet: Weaving the Web. Dies ist auch der Titel eines Buchs von Tim Berners-Lee, dem Erfinder des Internets. Zugleich erinnert mich dieser Ausdruck auch an The Web that has no Weaver, der Titel, den Ted Kaptchuk für sein Buch über chinesische Medizin gewählt hat. Ursprünglich stammt die Begrifflichkeit von Joseph Needham, der die Geschichte der chinesischen Wissenschaften untersucht hat. Das Bild eines Netzes ohne Weber spiegelt dabei die taoistische Sichtweise wieder, der zufolge unsere Welt aus der immerwährenden Interaktion von Yang-männlich und Yin-weiblich geboren ist und sich beständig fortentwickelt.
The Web that has no Weaver ist damit eine sehr poetische Beschreibung für ein Ordnungsprinzip, das auf Prozesshaftigkeit basiert und das Prozesshaftigkeit an sich als ordnendes Prinzip definiert: The truth is imminent in everything and is the process itself… (Ted Kaptchuk). Zugleich wird ein einzelner Urheber negiert.
In diesem Sinne betont Tim Berners-Lee, dass es ebenso wichtig sei, das Web editieren zu können, wie durch das Web zu browsen. Dieser Standpunkt entspricht damit dem taoistischen Ansatz, der einen einzelnen Schöpfergott verneint. Niemand soll die Hoheit über das Web haben und wir alle können und sollen nicht nur Internetkonsumenten sein, sondern auch unsere eigenen Inhalte publizieren.
Tatsächlich habe ich inzwischen unzählige Websites programmiert. Für Freunde, Kollegen, Selbständige, Therapeuten, Unternehmen, Initiativen, Interessengruppen… Und natürlich auch solche für eigene Projekte. Websites, die Selbstdarstellung betreiben oder Hilfesuchenden Fragen beantworten. Websites für Unternehmer, die eigentlich keine Zeit dafür haben, sich mit dem Thema „Internet“ zu beschäftigen und es zunächst als lästige Pflicht empfinden, für ihre Kunden in diesem Medium sichtbar zu sein. Und die es anschließend lieben, Anfragen aus aller Welt zu erhalten…